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Zabbix Template mit Userparameter (PS-Script) bauen

Generelle Ansprüche an das Template

  • PowerShell-Script erfasst auf Host-Seite die nötigen Daten
  • Ansteuerung über Zabbix-Server mit Parametern (also kein Zabbix Trapper)
  • Verwendung aktueller Best-Practices – sprich am Besten ein „Raw Item“ aus dessen Inhalt die anderen Items berechnet werden, um den Datentransfer und die Kommunikation zw. Host und Zabbix-Server so klein wie nur irgendwie möglich zu halten.

Unser Szenario

Im konkreten Beispiel wird ein Script den Inhalt eines Ordners überwachen und uns alarmieren, wenn Inhalte im Ordner älter sind, als eine definierte Zeitspanne. Zusätzlich sollen gewisse Dateien innerhalb des Ordners ignoriert werden.

Schlussfolgerungen

Pfad, Zeitspanne und zu ignorierende Dateien werden als Macros ins Template übernommen und können somit auf Hostebene angepasst werden. Diese Macros werden dann in einem einzigen Item an den Host übergeben, der auf seiner Seite ein Script ausführt und die ganzen benötigten Informationen „raw“ zurückgibt. Wir erstellen dann weitere „berechnete Items“, die den Inhalt des „Raw Items“ auswerten und damit arbeiten.

Schritt 1: Das Script

Im Installationsverzeichnis von Zabbix (bei uns C:\ZABBIX) legen wir einen Ordner „userparameter“ an. Hier wird das Script „Get-OldFilesInFolder.ps1“ angelegt:

param(
[string]$sPath = "",
[string]$sFoldersToIgnore = "")

[bool]$bIgnoreSth = $false;

if ($sFoldersToIgnore.Length -gt 0){
    [String[]]$saFoldersToIgnore = $sFoldersToIgnore.Split(",");

    foreach ($sFolder in $saFoldersToIgnore){
        $sFolder = $sFolder.Trim();
    }
    $bIgnoreSth = $true;
}

[int]$iMaxAge = 0
[string]$sOldestFileName = "n/a";

$oaSubFiles = Get-ChildItem -Path $sPath

foreach ($oFile in $oaSubFiles){

    if ($saFoldersToIgnore -match $oFile.Name){
        # Do nothing
    } else {
        
        [TimeSpan]$tsAge = New-TimeSpan -Start $oFile.CreationTime -End (Get-Date)

        if ($tsAge.TotalMinutes -gt $iMaxAge){

            $iMaxAge = $tsAge.TotalMinutes;
            $sOldestFileName = $oFile.FullName.Replace("\", "\\");
        }
    }
}

Write-Host "{""MaxAge"":""$($iMaxAge)"",""FileName"":""$($sOldestFileName)""}";

Entscheidend ist hier unsere letzte Zeile. Wir geben ein (zugegebenermaßen recht einfaches) Json-Objekt zurück. Unser „Raw Item“ wird somit nachher mit Json befüllt sein – der wohl sinnvollsten Möglichkeit in Zabbix mit multiplen Daten zu arbeiten.

Der zweite wichtige Punkt ist ganz oben im Script. Im „param()“-Block geben wir die Argumente an, die wir auf dem Zabbix-Host später übergeben müssen.

Schritt 2: Anpassung der zabbix_agentd.conf

Die wichtigste Zeile, die wir hinzufügen müssen, ist folgende:

UserParameter=foldermonitoring.getstatus[*],powershell.exe -NoProfile -ExecutionPolicy Bypass -File "C:\ZABBIX\userparameter\Get-OldFilesInFolder.ps1" "$1" "$2"
  • Mit [*] geben wir an, dass das Item Parameter unterstützt.
  • Mit dem grün geschriebenen geben wir den Pfad zum Script an
  • Und die gelben Elemente sind die übergebenen Parameter, die auf keinen Fall weniger sein sollten, wie wir beim Item nachher übergeben.

Die zweite Zeile die angepasst werden muss, ist leider folgende:

UnsafeUserParameters=1

Da wir hier später einen Ordnerpfad übergeben, muss diese Option angepasst werden, da sonst die „Backslashes“ nicht akzeptiert werden.

Schritt 3: Erstellung des Templates

Um mit der etwas eigenwilligen Benennung von Templates seitens Zabbix compliant zu sein, habe ich das Template „Template Module Windows folder content by Zabbix agent“ genannt und in die Gruppe „Templates/Modules“ abgelegt. Mehr gehe ich auf das Design des Templates aber gar nicht ein – viel wichtiger sind andere Dinge:

Macros:

Hier erstellen wir nun die drei besagten Macros:

MacroInhaltBeschreibung
{$FOLDERMONITORING.IGNORE}Example,TemplateComma-separated list of ignored Files/Folders
{$FOLDERMONITORING.PATH}C:\TEMPPath to folder getting monitored
{$FOLDERMONITORING.THRESHOLD}30Threshold in seconds

Ist denke ich recht verständlich. Durch die einheitliche Benennung werden Sie später beim Host leichter zu finden sein.

Das Zabbix Raw Item

Nun kommen wir zur Erstellung des „Raw Items“ und somit zum Script-Trigger:

  • Name: Whatever floats your Boat
  • Type: Zabbix agent
  • Key: foldermonitoring.getstatus[„{$FOLDERMONITORING.PATH}“,“{$FOLDERMONITORING.IGNORE}“]
    Hier referenzieren wir die Macros. Auch andere Parameter können aber selbstverständlich angegeben werden.
  • Type of information: Text
  • Update interval: 1m (Zabbix Template Guideline)
  • History: 7d (Zabbix Template Guideline)
  • Applications: Zabbix raw items (Zabbix Template Guideline)
  • Description: Hier kann man beschreiben, was Hostseitig in der Config angepasst werden muss, damit das Item funktioniert
  • Enabled: klar.

Damit ist das „Raw Item“ schon fertig. Sollten Sie das Template nun an einen Host anbinden, auf dem das Script liegt und die Config entsprechend angepasst wurde, sollten Sie unter „Latest Data“ bereits Ihr Json-Objekt sehen.

Die berechneten Items (Dependent item)

Hier werden nun zwei Items erstellt – Bietet sich bei diesem Json-Objekt an:

Dependent Item #1 (Numeric)
  • Name: Whatever floats your boat
  • Type: Dependent item
  • Key: foldermonitoring.age
  • Master item: Auswahl des Raw-Items
  • Type of information: Numeric (unsigned)
  • Units: s (spezielle Unit für Zeitspannen)
  • History: 7d (Zabbix Template Guideline)
  • Trends: Do not keep trends
  • Show value: As is
  • Applications: File monitoring
  • Description: ¯\_(ツ)_/¯
  • Enabled: ja.

Das war jedoch noch nicht alles, wir wechseln stattdessen auf den „Preprocessing“-Reiter, um dem Raw-Item auch den richtigen Wert zu entziehen:

  1. Add -> JSONPath -> $[„MaxAge“]
    Das ist die Json-Property, wie wir Sie im Script erstellten.
  2. Add -> Custom multiplier -> 60
    Hierdurch machen wir aus den Minuten Sekunden.
Dependent ITEM #2 (Text only)
  • Name: Whatever floats your boat
  • Type: Dependent item
  • Key: foldermonitoring.name
  • Master item: Auswahl des Raw-Items
  • Type of information: Text
  • History: 7d (Zabbix Template Guideline)
  • Applications: File monitoring
  • Description: ¯\_(ツ)_/¯
  • Enabled: ja.

Auch hier dann wieder auf den „Preprocessing“-Reiter wechseln und folgendes konfigurieren:

  1. Add -> JSONPath -> $[„FileName“]
    Das ist die Json-Property, wie wir Sie im Script erstellten.

Schritt 4: Funktion prüfen

Falls nicht schon nach Erstellung des „Raw Items“ passiert, können Sie nun das Script auf einem Host ablegen, die Config des Agents entsprechend anpassen und in Zabbix dem Host das Template zuordnen. Wenig später (falls die Default-Werte eingehalten wurden, eine Minute später) sollten dann die Werte abgerufen werden und unter „Latest Data“ einsehbar sein. Die Macros müssen natürlich angepasst werden.

Schritt 5: Trigger erstellen

Nun können wir wieder auf das Template wechseln, um noch einen Trigger zu erstellen. Schließlich wollen wir ja melden, falls eine Datei tatsächlich älter ist als der im Macro hinterlegte Wert.

Auch hier werden wir wieder Best Practices anwenden – Somit kommen keine {ITEM.LASTVALUEX}-Attribute mehr in den Triggernamen, da diese seit Zabbix 4 (nicht komplett sicher) nicht mehr aktualisiert werden. Stattdessen kommen solche Infos in das Feld „Operational Data“. Gesagt, getan:

  • Name: File in ‚{$FOLDERMONITORING.PATH}‘ older than threshold ({$FOLDERMONITORING.THRESHOLD}m)
  • Operational Data: Age: {ITEM.LASTVALUE1}
    Immer klein halten, da es in Dashboards zusätzlich zum Triggernamen in der Zeile angezeigt wird
  • Serverity: Frei wählbar
  • Expression:
    {Template Module Windows folder content by Zabbix agent:foldermonitoring.age.last()}>{$FOLDERMONITORING.THRESHOLD} and {Template Module Windows folder content by Zabbix agent:foldermonitoring.name.strlen()}>0
    Wir prüfen den Namen hier nur, um darauf zugreifen zu können
  • OK event generation: Expression
  • PROBLEM event generation mode: Single
  • OK event closes: All problems
  • Allow manual close: Nein.
  • URL: –
  • Description: Path of File: {ITEM.LASTVALUE2}
    Hier greifen wir nun den Namen ab um ihn anzuzeigen.
  • Enabled: Ja.

Abschluss

Das war es nun – wir haben unser Template erstellt. Was die Komplexität betrifft, war das natürlich gar nichts. Jedoch haben wir hierdurch einen guten Einblick in alle nennenswerten Mechaniken bekommen. Funktionstechnisch kratzen wir hier sicher nur an der Oberfläche.

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Zabbix Agent-Kommunikation verschlüsseln

PSK-Key generieren

Auf einem beliebigen Unix-OS folgenden Befehl ausführen:

openssl rand -hex 48

… um einen hexadezimalen PSK-Schlüssel mit einer Länge von 48 Zeichen zu erstellen. Hexadezimal muss er sein, das setzt ZABBIX voraus. Ob es bei der Zeichenlänge Limitierungen gibt, ist mir aktuell nicht bekannt. Diesen Key nun in die Zwischenablage kopieren.

Einspielen im ZABBIX-Server

In der Hostkonfiguration kann nun unter dem Reiter „Encryption“ folgende Einstellung gesetzt werden:

Connections to host:PSK
Connections from host:PSK
PSK-Identity[z.B. der Hostname des Hosts]
PSK[Key aus Zwischenablage]

Mit dem Speichern der Einstellungen wird die Verbindung zum Host unterbrochen, da der ZABBIX-Server nun eine verschlüsselte Verbindung voraussetzt.

Einspielen im Host

Auf dem jeweiligen Host muss nun die Config-Datei angepasst werden. Zuvor legen wir (am besten im Agent-Verzeichnis) ein Textfile ab, das den PSK-Key enthält. Diese nennen wir beispielsweise „psk.key“. Anschließend bearbeiten wir in der Agentconfig folgende Parameter:

# Pfad zur Key-Datei
TLSPSKFile=[Pfad zur Key-Datei]
# Wert für PSK-Identity
TLSPSKIdentity=[z. B. der Hostname]
# Akzeptierte Arten von eingehenden Verbindungen
TLSAccept=psk
# Art der ausgehenden Verbindung
TLSConnect=psk

Nachdem die Parameter entsprechend angepasst wurden, kann der Agent neugestartet werden. Sofern PSK-Identity und PSK-Key auf Server und Host übereinstimmen, sollte nun die Verbindung wieder erfolgen – verschlüsselt.

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Zabbix: MySql-Monitoring unter Ubuntu

Die Anleitung basiert auf den offiziellen Instruktionen von ZABBIX: https://www.zabbix.com/integrations/mysql

Bei der Ausführung und Weitergabe der Anleitung fanden wir jedoch heraus, dass man ein wenig Hintergrundwissen benötigt, um die Schritte umsetzen zu können.

Von einem an sich funktionierenden Zabbix-Agent wird hier ausgegangen.

  • Prüfen Sie über die Agent-Konfiguration, in welchem Ordner zusätzliche Configs eingelesen werden (Suchen nach „Include“-Parameter):
Include=/etc/zabbix/zabbix_agentd.d/*.conf
  • Erstellen Sie dort ein neues Config-File für mysql:
cd /etc/zabbix/zabbix_agentd.d/
nano userparameter_mysql.conf

… und fügen Sie folgenden Text ein …

#template_db_mysql.conf created by Zabbix for "Template DB MySQL" and Zabbix 4.2
#For OS Linux: You need create .my.cnf in zabbix-agent home directory (/var/lib/zabbix by default)
#For OS Windows: You need add PATH to mysql and mysqladmin and create my.cnf in %WINDIR%\my.cnf,C:\my.cnf,BASEDIR\my.cnf https://dev.mysql.com/doc/refman/5.7/en/option-files.html
#The file must have three strings:
#[client]
#user=zbx_monitor
#password=<password>
#
UserParameter=mysql.ping[*], mysqladmin -h"$1" -P"$2" ping
UserParameter=mysql.get_status_variables[*], mysql -h"$1" -P"$2" -sNX -e "show global status"
UserParameter=mysql.version[*], mysqladmin -s -h"$1" -P"$2" version
UserParameter=mysql.db.discovery[*], mysql -h"$1" -P"$2" -sN -e "show databases"
UserParameter=mysql.dbsize[*], mysql -h"$1" -P"$2" -sN -e "SELECT SUM(DATA_LENGTH + INDEX_LENGTH) FROM INFORMATION_SCHEMA.TABLES WHERE TABLE_SCHEMA='$3'"
UserParameter=mysql.replication.discovery[*], mysql -h"$1" -P"$2" -sNX -e "show slave status"
UserParameter=mysql.slave_status[*], mysql -h"$1" -P"$2" -sNX -e "show slave status"
  • Erstellen Sie in MySql einen Benutzer für Zabbix:
mysql -u <Root-User> -p
<Eingabe Passwort>
> CREATE USER 'zbx_monitor'@'%' IDENTIFIED BY '[Neues Passwort für den User]';
> GRANT USAGE,REPLICATION CLIENT,PROCESS,SHOW DATABASES,SHOW VIEW ON *.* TO 'zbx_monitor'@'%';

… jetzt haben Sie einen Benutzer ‚zbx_monitor‘ erstellt mit einem von Ihnen definierten Passwort (anstelle von [Neues Passwort für den User])

  • Nun kommt der Punkt, der von ZABBIX nicht erklärt wird: Die Verbindungsdaten müssen nun im Home-Laufwerk des Zabbix-Benutzers abgelegt werden. Das hat er jedoch standardmäßig nicht. Wir legen nun also dem Benutzer ein Home-Laufwerk an:
# Ordner anlegen
mkdir -p /var/lib/zabbix
# Berechtigung setzen
chown zabbix:zabbix /var/lib/zabbix
# Zabbix Agent stoppen (sonst gehts nicht)
service zabbix-agent stop
# Dem Zabbix-Benutzer das Homelaufwerk zuordnen
usermod -d /var/lib/zabbix zabbix
# Jetzt kann der Agent wieder gestartet werden
service zabbix-agent start
  • Jetzt kann die Verbindungsdatei hinterlegt werden:
nano /var/lib/zabbix/.my.cnf
[client]
user=zbx_monitor
password=[Neues Passwort für den User]

… das sollte es gewesen sein. Am Besten abschließend den Zabbix-Agent nochmal neustarten:

service zabbix-agent restart